Artist in Residence 2022

Künstleresidenz  Do., 3. März 2022  I  23:00  -  8. Juli 2022  I  0:00

Katrin Günther -Ankommen in Wachau

Seit 3. März entsteht mein zeichnerisches Ankommen in Wachau.
Ich untersuchte die Struktur, Architektur und die Atmosphäre eines Dorfes, lerne Protagonisten der hier Großgewordenen kennen und verarbeite meine Eindrücke textlich und bildnerisch.
Neben einem VR-Workshop im Makerspace der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek in Dresden und Videoworkshops in Kooperation mit Paul Tralles im Hole of Fame bekam ich einen ganz und gar eigenen Zugang zum Ankommen in Wachau. 

Schritt 03#: Salon Landsmann
Ich kam mit einem Vorsatz in das Dorf. Ich wollte völlig unvoreingenommen sein. Ich habe mich weder über die Einwohnerinnen, noch über die Zustände, noch über irgendetwas informiert, was in diesem Dorf je geschehen ist. Ich wollte das selber sehen und erfahren und mir dann erst eine Meinung bilden. Ich wußte nicht, was mich erwartet und was auf mich zukommen würde. Freiheit und Risiko in einem. Mein Antrittsbesuch hatte mir die ersten Eindrücke vermittelt, die ich ab dann mit mir rumtrug. Salon Landsmann stach mir sofort heftig und mit voller Wucht ins Auge, und das sicherlich, weil ich den Ausdruck mag, den das Haus hat. Ein Gebäude mit scheinbar reger geschäftlicher Betriebsamkeit in geraumer Vorzeit, mit einer Fassade, die Aufmerksamkeit auf sich zieht, einer mehrläufigen Portaltreppe und einem großen schaufensterartigen Eingangsbereich, der aus einer anderen Zeit berichtet. Sie gibt vor, was sie nicht mehr ist. Aber das gelingt eindrücklich, und vielleicht gerade deshalb, weil sie in der Lage ist, lautlos in einem Aushaltezustand zu verharren.
Ganz anders nachts. Dann ist da ein zweiter Zugangsanbau mit Treppe zur rechten, aus nahezu transparenter Baukonstruktion von innen beleuchtet und strahlt aus sich heraus. Dann ist allein dieser Anbau sichtbar und von schwarzer dichter Dunkelheit umgeben, sodass er wie ein gelandetes Raumschiff auf freiem Feld erscheinen würde, wäre da nicht ein einzelner Lichtpunkt in der Nähe, der auf eine gewöhnliche Straßenbeleuchtung hinweist. Man sagte mir, dass die Bewohner des Salons Landsmann sachsenanhaltischer Herkunft seien. Anhaltischer Landsmann und anhaltische Landsfrau also. Nachbarn im Lande und Nachbarn des Pfarrhauses.
Anfang März näherte ich mich schrittweise dem Ort. Ich wurde Gast. Ich zog ins Pfarrhaus.

 

Seit dem 3. März sind eine Reihe von 15 Zeichnungen ausgewählter Häuser des Dorfes und deren Geschichten, sowie eine Rauminstallation und ein Film des Amerikanischen Künstlers Greg Bannan und Bannanproduction entstanden.

Gezeigt werden diese Arbeiten in der Kunsthalle Kirschau und dem Kunstverein ORLA Wachau.

Gefördert wurde das Projekt von der Stiftung Kunstfonds, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, von NEUSTART KULTUR, dem Bundesverband SozioKultur, der Hochschule Anhalt und dem Kulturplan Lausitz.

Vis-à-vis - A Short Drawing Conservation


Vis-à-vis  - "So it´s a fateful encounter that we have to take part in it."
"So ist es eine verhängnisvolle Begegnung, dass wir daran teilnehmen müssen."
A drawing table and a monitor face each other for conversation. The report of the
counterpart provokes the statements at the drawing table. 

Korean Pavilion on the Venice Biennale 2021

A short spontaneous one-sided drawing conversation  - immediately a fateful encounter in which
I could participate at the right moment on the subject of climate change, and technological
advancements.
The Future School in the Korean Pavilion deals with urgent global issues such as technological
advancements and "aims to establishnew networks, act as a catalyst for cooperative engagement" 
and dissolves the boundaries between public, domestic and educational spaces.
The problem of aqua alta connects the theme of climate change, the city of venice, the topics of the
Biennale and of the pavilion, the conversation, the drawing, the future.
My drawing "Watercolumn" remained in the pavilion.

"Watercolumn", Ink on Paper, 30x20cm, 2021

mies goes future - to the horizontal 2021

Mies van der Rohe Haus Berlin 19.2.-24.5.2021
Das Projekt wird kuratiert von Esenija Bannan

Bei diesem Projekt handelt es sich um einen künstlerischen Beitrag - einen „Starter“ -
für ein als Langzeitstudie angelegtes Film- und Ausstellungsprojekt mit dem Titel
„Raum-Zeit-Odyssee“, kuratiert von Esenija Bannan.
In diesem werden Künstler, Architekten, Kunst- und Architekturhistoriker eingeladen,
um die Zukunft des Mies van der Rohe Hauses Berlin mitzugestalten, den gedanklichen
und künstlerischen Horizont von Mies „offen zu halten“ und einen Ort des geistigen
Austausches zu generieren.

Das Haus, als Landhaus Lemke von Mies entworfen, ist ein Ort der klassischen Moderne.
Das Zusammenspiel von Mensch und Natur, von Architektur und Landschaft in der
klaren und konzentrierten Gestaltung des Ineinanderfließens von Innen- und Aussenraum,
raumgroße Terrassenfenster, der direkte Zugang zum Park und See... lassen den Ort
in besonders bewußter, inniger Weise wahrnehmen.

Meine Arbeit für das Projekt, eine raumhohe Tuschezeichnung "to the horizontal", setzt
an der Idee der architektonischen, besonderen Atmosphäre des Hauses an. Sie eröffnet mit
einer urbanen Geste, einer dynamischen Bewegung, die in den Raum des Hauses hineinführt.
An der Stelle, an der der Blick der Betrachter*innen in die weite Landschaft schweifen könnte,
endet die Zeichnung und läßt allen Interpretationsspielraum offen.

Dieses Projekt wird durch kurze Filme des amerikanischen Fotografen und Künstlers Greg Bannan
dokumentiert zu sehen unter:

https://www.miesvanderrohehaus.de/2021-raum-zeit-odyssee/mies-goes-future/

Schall 2020

ist ein künstlerisches interdisziplinäres Kooperationsprojekt mit Marcel Karnapke

Die konkrete Erarbeitung eines Kunstwerks unter den Bedingungen der virtuellen Realität und immersiver Erfahrung erfolgte als ein stetiger Dialog zwischen künstlerischer Produktion und technischen/digitalen Methoden. Untersucht wurden dabei digitale Werkzeuge, die ein nahezu uneingeschränktes zeitlich wie räumliches, unabhängiges Arbeiten ermöglichten und für den künstlerischen Arbeitsprozess so neue Perspektiven ergaben.

Die Arbeit konnte komplett und 'kabellos' im Atelier und auf Reisen, also ortsungebunden erfolgen. Diese Arbeitsweise erlaubt es vorgefundene räumlich atmosphärische Stimmungen in den Gestaltungsprozess aufzunehmen und diese darin zu spiegeln.

In der Arbeit SCHALL wurde die Körperbewegung des Zeichenprozesses über die digitalen Werkzeuge durch 'lose' Strichstrukturen in den Raum übertragen. In 3 Etappen wurden ohne Zwischenstopp Körperhandlungen in Gebilde umgesetzt, die raumgreifende Konstrukte formt

Virtigo 2018/2019

Forschungsprojekt 2018-2019
mit Robert Patz am Graduiertenkolleg »Das Wissen der Künste« an der Universität der Künste Berlin Fachbereich Konstruktives Entwerfen und Tragwerksplanung

Universität der Künste Berlin und Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz Kooperationsprojekt zur empirischen Untersuchung virtueller Arbeitsumgebungen im zeichnerischen Prozess

Im Sinne einer dialogischen, transdisziplinären Auseinandersetzung zwischen künstlerischer Praxis, Kultur- und Ingenieurwissenschaften geht es bei diesem Projekt um die Entwicklung einer künstlerisch-wissenschaftlichen Studie mit zwei Zielen der konkreten Erarbeitung eines Kunstwerks unter den Bedingungen digitaler Medien, und zeitlich parallel vergleichend zur analogen Arbeitsweise und der gemeinsamen Befragung dieser Medien aus der Perspektive der künstlerischen Praxis, der Interfacegestaltung und der Entwurfswissenschaften

Spontaneous Paradise II 2020 - Kunsthalle Zürich

Das Ausstellungskonzept gründet auf der Idee der Erfahrung von Zeichnung als raumbildendes Element.
Zwei großformatige analoge Tuschezeichungen auf Papier als „Ausgangsposition“ sind in der Kunsthalle zentral platziert. Gegenüber ist eine dritte Zeichnung (Leinwand) angeordnet, aus der eine Weiterentwicklung des Bildraumes über ihre Ränder hinweg - direkt auf der Wand des Ausstellungsraumes entsteht.

In einem ersten Ellipsoid bewegt sich eine raumgekrümmte Projektionen der Zeichnungen langsam, sodass die BetrachterInnen in ihrer Wahrnehmung die Empfindung für die Bewegung in der 3. Dimension nachvollziehen können und sich aus der zweidimensionalen Ebene heraus in die dritte Dimension führen lassen.

Bei der Arbeit „Virtigo“, einer VR-Zeichnung (2018 mit Robert Patz) erfährt der Besucher Zeichnung als leiblich erfahrbare Welt.

Make your own Exhibition 1.8. - 31.8.2020 eine Ausstellung der Kunsthalle Zürich

WIRBEL

Kunst-am-Bau-Wettbewerb Anwendungszentrum Fluiddynamik der BTU Cottbus

Als kinetische Installation soll der Rotor, das zentrale Element der Installation, im Betrieb sowohl visueller Ausdruck vom infiniten Charakter physikalischer Dynamik als auch spürbarer Beleg für die fluide Bewegungen der Luft sein.
Budget 44.900 €, patizipative Arbeit am Ort, bewegliche Installation (2,70 m Durchmesser) u. sechs Originalzeichnungen (à 0,40 x 0,40 m), im Innenraum

Anwendungszentrum Fluiddynamik, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, gemeinsam mit Robert Patz